29. Juni 2022, 13:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Werkzeugkoffer zuhause kann mitunter sehr hilfreich sein. Vor allem, wenn etwas repariert oder zusammengebaut werden muss. Allerdings ist das erfahrungsgemäß nicht immer der Fall, außer man ist routinierter Heimwerker. Daher ist es durchaus sinnvoll, wenn man sich Werkzeuge leiht, statt zu kaufen. Denn meist sind Profi-Tools kostspielig und werden nicht so häufig genutzt. Stiftung Warentest hat daher sechs Anbieter genauer unter die Lupe genommen und fällt ein klares Urteil.
Es gibt einige Anbieter, bei denen man Werkzeuge leihen kann. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man für einen kurzen Zeitraum Profi-Werkzeuge braucht und nicht so viel Geld ausgeben möchte. Allerdings ist das Urteil von Stiftung Warentest nicht sonderlich zufriedenstellend. Die Tester haben die jeweiligen Mietservices von Globus Baumarkt, Obi, Bauhaus, Hagebau, Boels Rental und Rentas Mietgeräte ausprobiert. Vorneweg: keiner der Anbieter hat die Bestnote erhalten.
Übersicht
So wurde getestet
Die Tester von Stiftung Warentest haben im Zeitraum Januar bis März 2022 bei sechs Fachmärkten und Online-Diensten den Werkzeug-Mietservice untersucht. Dabei haben sie bei allen Märkten jeweils ein Schleifgerät gemietet. Wichtige Punkte waren unter anderem die Informationen auf den jeweiligen Webseiten. Dazu gehörten folgende Faktoren:
- Mietkonditionen (falls vorhanden)
- Kosten
- Reservierungsmöglichkeiten
Der Großteil des Tests war die sogenannte Abwicklung. Unter diesem Punkt fielen ebenfalls einige wichtige Punkte. Folgende Kriterien wurden berücksichtigt:
- Onlineversand Zuverlässigkeit
- Onlineversand Kundenorientierung
- Abholung vor Ort (Zuverlässigkeit)
- Abholung vor Ort (Kundenorientierung)
- Auskunftsqualität bzw. Support
Werkzeuge bei Fachmärkten leihen? Stiftung Warentest hat einiges zu bemängeln
In Bau-Fachmärkten kann man nicht nur Werkzeuge kaufen, sondern auch mieten. So auch unter anderem bei Obi und Bauhaus. In der Theorie klingt das durchaus verlockend, allerdings haben die Tester von Stiftung Warentest den beiden Baumärkten die schlechtesten Noten im Ranking gegeben. Obi bekommt eine 3,8 und damit das Prädikat „ausreichend“. Bauhaus schafft es mit einer Note von 3,3 gerade noch so in die „befriedigend“-Kategorie.
Bemängelt wurde bei Obi vor allem der Support und die Zuverlässigkeit bei der Abholung vor Ort. Die Kundenorientierung war für die Tester hingegen befriedigend. Bei Bauhaus war weniger die Abwicklung, sondern eher die Informationen auf der Webseite das Problem. Diese waren für Stiftung Warentest nicht zufriedenstellend (Note 4,2). Der Support und die Zuverlässigkeit hingegen war befriedigend, die Kundenorientierung sogar gut.
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3 Anbieter bekommen dieselbe Note
Gleich drei Anbieter haben von Stiftung Warentest eine Gesamtnote von 3,1 bekommen. Dabei handelt es sich um Rentas Mietgeräte, Hagebaumarkt und Globus Baumarkt. Dennoch gibt es größere Unterschiede. Bei Rentas Mietgeräte war sowohl die Informationen (Note 3,5) als auch die Abwicklung (Note 2,9) befriedigend. Bei Hagebaumarkt und Globus hingegen klaffen beide Kriterien stark auseinander. Hagebaumarkt bekommt für die Informationen eine 1,2 und für die Abwicklung eine schwache 3,8. Die Noten für Globus sind ähnlich. 1,7 gab es für die Informationen und 3,6 für die Abwicklung.
Boels Rental trotz mittelmäßiger Note Testsieger
Boels Rental ist der Sieger für Stiftung Warentest, auch wenn die Gesamtnote mit 2,8 nur mittelmäßig ist. Das niederländische Verleih-Unternehmen überzeugte die Tester bei der Abwicklung (Note 2,4). Unter anderem wurden sowohl Zuverlässigkeit als auch Kundenorientierung bei der Abholung vor Ort mit „gut“ versehen. Der Support schnitt deutlich schlechter ab. Große Minuspunkte gab es für die Informationen auf der Webseite, welche lediglich mit der Note 4,0 bewertet wurden.
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Stiftung Warentest hat ein klares Fazit
Kritisiert wurde ebenfalls die Frist für die Abholung. Beispielsweise erlischt die Reservierung bei Obi und Globus schon nach 15 Minuten nach dem vereinbarten Abholtermin. Außerdem waren einige Geräte nicht immer zum Wunschtermin verfügbar – für Spontane eher ein Minuspunkt.
Zudem waren die Winkelschleifer meist unvollständig. Die Tester bekamen oft ein Gerät ohne Schleifpapier, was wiederum Extrakosten mit sich trug. Auch fehlte meist ein Spezialschlüssel, um beispielsweise die Scheibe zu wechseln.
Der ausführliche, kostenpflichtige Bericht über den Werkzeug-Verleih im Test ist auf dem Onlineportal „test.de“ (Ausgabe 6/2022) der Stiftung Warentest erschienen.