18. Dezember 2024, 12:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Zollstock – auch Meterstab genannt – kommt in der Regel zum Einsatz, wenn man bestimmte Längen oder Abstände ausmessen möchte. Was viele nicht wissen: Damit lassen sich auch Winkel messen. myHOMEBOOK erklärt, wie man dabei vorgeht.
Der korrekte Winkel spielt bei zahlreichen DIY- und Heimwerkerprojekten eine entscheidende Rolle. Oft handelt es sich dabei um rechte Winkel, doch auch andere Neigungen können relevant sein. Mit einem Geodreieck aus der Schulzeit lassen sich Winkel einfach bestimmen und anzeichnen. Ambitionierte Heimwerker greifen möglicherweise auf eine Schmiege zurück – ein verstellbares Werkzeug, das speziell zum Messen und Übertragen von Winkeln entwickelt wurde. Aber auch ein herkömmlicher Zollstock kann für Winkelmessungen genutzt werden. Dafür ist ein wenig Verständnis für Geometrie erforderlich. Aber keine Sorge, man muss dabei nichts selbst ausrechnen.
Rechten Winkel mit dem Zollstock abmessen
Am einfachsten ist es, wenn wir mit dem rechten Winkel beginnen. Dieser kommt auch mit Abstand am häufigsten zum Einsatz. So geht’s:
- Die ersten drei Glieder komplett ausklappen
- Die ersten beiden Gelenke so einknicken, dass ein Dreieck entsteht
- Das erste Glied so ausrichten, dass die Spitze auf exakt 67,7 Zentimeter zeigt
Mit diesen drei einfachen Schritten lässt sich ein rechter Winkel herstellen, der sich nun zwischen dem ersten und dem zweiten Glied befindet. Die mathematische Grundlage für das rechtwinklige Dreieck ist der Satz des Pythagoras mit Kathete, Ankathete und Hypotenuse. Mit dieser Vorgehensweise können Sie aber nicht nur den rechten Winkel, sondern auch viele weitere Neigungen bestimmen.
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Andere Winkel mit dem Zollstock ausmessen
Neben dem 90-Grad-Winkel lassen sich auch viele andere Winkel ausmessen bzw. einstellen. Dann muss man den Meterstab zu einem Dreieck formen und das erste Glied an folgenden Zentimeterangaben anlegen:
- 100 Grad: 70,2 cm
- 90 Grad: 67,7 cm
- 80 Grad: 65,2 cm
- 70 Grad: 62,3 cm
- 60 Grad: 59,3 cm
- 50 Grad: 56,2 cm
- 45 Grad: 54,6 cm
- 40 Grad: 52,9 cm
- 30 Grad: 49,2 cm
- 20 Grad: 46,2 cm
Tipp: Markiert man sich die Position für den rechten Winkel bei 67,7 Zentimeter und für 45 Grad bei 54,6 Zentimeter mit einem Filzstift, muss man sich die Zahl nicht merken. Diese beiden Einstellungen werden am häufigsten benötigt.
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Winkelanzeige beim Zollstock
Manche Gliedermaßstäbe – so die eigentliche Bezeichnung – verfügen auch über einen eingebauten Winkelmesser, der nicht nur rechte Winkel angibt. Dieser befindet sich am Gelenk zwischen dem ersten und zweiten Glied. Klappen Sie doch mal ihren Zollstock auf und sehen Sie nach, ob sich dort eine kleine Winkelanzeige befindet.
Hinweis: Diese Anzeige am Gelenk ist natürlich nur annähernd genau. Zudem können Sie auch nur bestimmte Neigungen justieren. Um einen beliebigen Winkel millimetergenau einzustellen und abzunehmen, ist ein Winkelmesser zu empfehlen, auch Schmiege genannt.
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Viele Zollstöcke rasten beim rechten Winkel ein
Handelt es sich um einen einfachen 90-Grad-Winkel, kann eine praktische Funktion vieler Zollstöcke helfen. Die Gelenke rasten nämlich bei vielen Modellen automatisch ein, wenn man die Glieder weit genug ausklappt – zuerst beim rechten Winkel, dann bei 180 Grad. Diese Methode eignet sich beispielsweise, wenn man an einem Werkstück einen Querstrich anzeichnen möchte, um es dann abzusägen. Dazu einfach den Zollstock an der Kante anlegen und den Schenkel im rechten Winkel ausklappen.