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Der große Heckenratgeber

Mehr als nur Sichtschutz: Die passende Hecke für den Garten finden

Flieder ist eine unkomplizierte Heckenpflanze, die wenig Aufwand fordert
Flieder ist eine unkomplizierte Heckenpflanze, die wenig Aufwand fordert Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

7. Oktober 2021, 13:55 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Herbstzeit ist Heckenpflanzzeit: Wer seinen Garten mit einer Hecke bestücken mag, kann aus verschiedenen Gewächsen wählen. Welche Heckenarten es gibt, wie man sie pflegt und warum man den Klassiker, die Thuja, lieber nicht in seinen Garten holen sollte.

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Sie schirmen uns zuverlässig vor den neugierigen Blicken unserer Nachbarn ab, sorgen für Wind- und Lärmschutz und sind dabei oftmals günstiger als so mancher Gartenzaun. Hecken haben viele Vorteile. Mindestens genauso vielfältig ist die Auswahl an Heckenarten.

Welche Kriterien Hobbygärtner vor dem Kauf im Blick haben sollten

  • Wie hoch soll der Pflegeaufwand sein?
  • Soll die Hecke immergrün sein und damit auch im Winter einen Sichtschutz bieten?
  • Gibt es Haustiere oder im Garten spielende Kinder?
  • Soll die Hecke schnell wachsen?
  • Wie sind die Standortbedingungen?

Welche Heckenarten gibt es?

Grundsätzlich lassen sich Nadel-, Laub- und Blühhecken unterscheiden. Der traditionelle Star unter den Hecken ist wohl die Nadelhecke. Sie gilt als besonders blickdicht, schnell wachsend und hält auch störenden Wind und Lärm vom Garten fern.

Laubhecken erfüllen diese Anforderungen weniger, bestechen aber durch ihre großen Blattflächen. Wer sich für eine solche Hecke entscheidet, sollte ein bis zwei Formschnitte im Jahr einkalkulieren.

Ein wahrer Hingucker sind dagegen sommergrüne, bienenfreundliche Blühhecken. Sie zeichnen sich zudem durch ihren ökologischen Mehrwert aus, sind sie doch ein beliebter Treffpunkt für Insekten.

Laubhecken

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Eine Hecke aus Kirschlorbeer findet sich in vielen Gärten. Allerdings ist das Gewächs giftig.
Eine Hecke aus Kirschlorbeer findet sich in vielen Gärten. Allerdings ist das Gewächs giftig. Foto: Getty Images

Sie ist die, die immer grün ist und die viele wohl als die Laubhecke schlechthin kennen und schätzen. Und dieser Ruf kommt nicht von ungefähr. In vielen Gärten hierzulande trifft man die winterharte und auch im Winter grüne zu den Rosengewächsen zählende Hecke mit ihren glänzenden Blättern an. Was viele allerdings nicht wissen: Blätter und Samen vom Kirschlorbeer sind giftig. In Gärten mit spielenden Kindern oder Haustieren also lieber nach einer ungiftigen Alternative Ausschau halten.


Pflanz- und Pflegetipps:
Kirschlorbeer gilt als erfreulich unkompliziert und pflegeleicht. Allerdings wächst er mit bis zu 40 Zentimeter im Jahr sehr schnell und sollte deshalb ein- bis zweimal im Jahr mit der Heckenschere in Form gebracht werden. Für einen gleichmäßigen Sichtschutz empfiehlt es sich, zwei bis drei Pflanzen pro Meter zu setzen. Kirschlorbeer gibt es in diversen Sorten.

Glanzmispel (Photinia)

Auch im Winter ist die Glanzmispel eine Heckenart, die zuverlässig vor fremden Blicken im Garten schützt
Auch im Winter ist die Glanzmispel eine Heckenart, die zuverlässig vor fremden Blicken im Garten schützt Foto: Getty Images

Ihren roten Trieben verdankt die populäre Glanzmispelsorte „Red Robin“ (Photinia x fraseri) ihren Namen. Diese immergrüne Heckenpflanze gedeiht auch bei kühlerem Klima recht gut. Hobbygärtner werden gleich zweimal im Jahr mit der Glanzmispel als Hecke ihre Freude haben. Im Sommer begeistert sie mit weißen Blüten und einem leichten Duft. Im Herbst zieren diese Hecke dann kleine rote Früchte.

Pflanz- und Pflegetipps:
Die Glanzmispel stellt keine großen Anforderungen an Hobbygärtner und Standort. Sie verträgt Trockenheit und Hitze, reagiert allerdings empfindlich auf Wind und ist auch frostempfindlich. Ein sonniger, wintermilder Standort ist ideal. Für eine dichte Hecke empfiehlt es sich zwei bis drei Pflanzen je Meter einzuplanen. Glanzmispeln wachsen bis zu 30 Zentimeter im Jahr und werden bis zu zwei Meter hoch.

Schirmbambus (Fargesia murielae)

Als ein beliebter Exot unter den Hecken gilt der immergrüne Schirmbambus. Charakteristisch für ihn sind seine feinen, aufrechten Halme mit leichtem Überhang. Besonders erfreulich für alle ungeduldigen Hobbygärtner: Schirmbambus erreicht schon im ersten Jahr seine maximale Höhe von bis zu 250 cm!

Pflanz- und Pflegetipps:
Wer einen sonnigen, windgeschützten Garten sein Eigen nennt, wird an dieser Heckenart seine Freude haben. Der Bambus benötigt zwei Schnitte pro Jahr und unbedingt eine Rhizomsperre. Für eine dichte Hecke sollten zwei bis drei Setzlinge pro Meter gepflanzt werden.

Auch interessant: Sträucher, Bäume und Hecken, die im Herbst einen Schnitt brauchen

Nadelhecken

Thuja/Lebensbaum (Thuja occidentalis)

Die Thuja ist eine der beliebtesten Heckenarten in Gärten hierzulande
Die Thuja ist eine der beliebtesten Heckenarten in Gärten hierzulande Foto: Getty Images

Ihrem dichten Wuchs scheint sie ihre große Beliebtheit zu verdanken. Für viele Hobbygärtner ist der immergrüne, winterharte Lebensbaum, der auch als Thuja bekannt ist, die ideale Wahl in Sachen Nadelhecken. So sammelt sie in puncto Pflegeleichtigkeit, weiche Nadeln und aromatischen Duft viele Pluspunkte. Mit bis zu 40 Zentimetern Wachstum gehört sie zudem zu den schnell wachsenden Heckenarten.

Allerdings hat die beliebte Heckenart in letzter Zeit an Beliebtheit eingebüßt. So gelten alle Teile der Thuja als giftig. Besonders die Zapfen und Zweigspitzen sind für Haustiere und Weidetiere giftig. Gerät der Pflanzensaft an die menschliche Haut, kann dies zu schweren Entzündungen und Juckreiz führen.

Auch die Öko-Bilanz der Thuja sieht bei näherer Betrachtung sehr mau aus. So bietet sie sicherlich Schutz und Brutstätte für Vögel. Mit einem weiteren ökologischen Zweck kann sie im Gegensatz zu anderen Heckenarten allerdings nicht aufwarten.


Pflanz- und Pflegetipps:
Am besten gedeiht die Thuja auf wasserdurchlässigen Boden. Ein Formschnitt sollte auch bei dieser Heckenart zweimal jährlich erfolgen. Allerdings ist hier Vorsicht angesagt: Die Thuja verzeiht keine radikalen Schnitte und verkahlt schnell. Mit zwei bis drei Pflanzen pro Meter wird die Hecke ausreichend blickdicht.

Gemeine Eibe (Taxus baccata)

Die Eibe gehört zu den giftigen Heckenpflanzen
Die Eibe gehört zu den giftigen Heckenpflanzen Foto: Getty Images

Sie haut so schnell nichts um: Wer sich für eine Eibenhecke entscheidet, setzt auf eine gegenüber Krankheiten widerstandsfähige Heckenart. Sie trotzt auch wunderbar langen Phasen der Trockenheit und starken Kälteeinflüssen. Allerdings gilt die Eibe als hochgiftig! Auch ihr Wuchs ist vergleichsweise ungleichmäßig.

Pflanz- und Pflegetipps:
Schatten macht der Eibe nichts aus. Im Gegenteil. Auch in eher schattigen Regionen des Gartens gedeiht sie bis zu 25 Zentimeter pro Jahr. Im Gegensatz zu anderen Heckenarten reicht es, sie deshalb einmal jährlich in Form zu bringen. Auch etwas großzügigere Schnitte verzeiht sie. Drei bis vier Pflanzen pro Meter sollten beim Pflanzen dieser Heckenart eingeplant werden.

Auch interessant: Hecken anpflanzen – die richtige Neigung einplanen

Scheinzypresse (Cupressus)

Mediterranen Flair bringt eine Hecke aus Scheinzypressen in den Garten
Mediterranen Flair bringt eine Hecke aus Scheinzypressen in den Garten Foto: Getty Images

Wer sich etwas mediterranen Flair im heimischen Garten wünscht, ist mit einer Zypresse als Hecke gut beraten. Immergrüne Scheinzypressen ähneln optisch der Thuja, allerdings ist ihr Wuchs aufrechter. Je nach Gartengröße kann zwischen verschiedenen Sorten gewählt werden. Wie die Eibe ist auch die Scheinzypresse für Mensch und Tier giftig.

Pflanz- und Pflegetipps:
Es empfiehlt sich, diese Heckenart im Frühjahr zu pflanzen. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort. Pro Jahr kann mit einem Wachstum von bis zu 30 Zentimeter gerechnet werden. Der Formschnitt sollte im Juni erfolgen.

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Bienenfreundliche Blühhecken

Gewöhnlicher Flieder (Syringa vulgaris)

Definitiv in vielerlei Hinsicht eine gute Heckenpflanze: Flieder
Definitiv in vielerlei Hinsicht eine gute Heckenpflanze: Flieder Foto: Getty Images

Eine Hecke aus Flieder ist äußerst pflegeleicht, robust und wächst zügig. Zudem begeistert sie zur Blütezeit von Mai bis Juni mit einer wunderbaren Blütenpracht. Ein weiterer Pluspunkt: Ihre Blüten verströmen einen verlockenden Duft, dem auch viele Insekten nicht widerstehen können.

Pflanz- und Pflegetipps:
Eine Hecke aus Flieder ist erfreulich unkompliziert und beansprucht wenig Zeit und gärtnerisches Know-how. Der Standort sollte gern sonnig sein. Halbschattige Standorte toleriert Flieder ebenso wie Wind, allerdings zeigt er sich blühfreudiger, je sonniger sein Standort ist. Auch Hitze und trockene Phasen verkraftet eine Fliederhecke erstaunlich gut.

Mit einer Höhe von bis zu vier Metern schirmt eine Fliederhecke die Blicke zuverlässig ab. Damit diese auch im Sommer blickdicht ist, empfiehlt es sich beim Pflanzen vier Pflanzen pro Meter einzukalkulieren. Den Heckenschnitt sollten Hobbygärtner nach der Blüte einplanen. Flieder bildet bereits im Sommer Blüten für das kommende Jahr.

Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus)

Hibiskus macht auch als Hecke eine gute Figur
Hibiskus macht auch als Hecke eine gute Figur Foto: Getty Images

Blütenpracht trifft auf Sichtschutz: Eine Hibiskushecke ist ein wunderbarer Blickfang im Garten, der zugleich die Blicke zuverlässig abzuschirmen weiß. Ab Juni können sich Hobbygärtner an den farbenfrohen Blüten in Weiß, Rosa bis Blau-violett erfreuen. Wer sich bei der Auswahl der passenden Farbe nicht entscheiden kann oder mag, kann auch die harmonischen Farben miteinander kombinieren. Diese Heckenart ist nur sommergrün und treibt mitunter recht spät (ab Mai/Juni) aus.

Pflanz- und Pflegetipps:
Für eine Hibiskushecke empfiehlt es sich eine winterharte Hibiskussorte auszuwählen. Hibiskus wächst vergleichsweise langsam, kann aber eine Höhe von bis zu zwei Meter erreichen. Der Standort sollte windgeschützt und sonnig bis halbschattig sein.

Der beste Zeitpunkt, um Hibiskus zu pflanzen, ist im Frühjahr. Junge Hecken empfiehlt es sich im ersten Winter zusätzlich mit einem Frostschutz aus beispielsweise Rindenmulch oder Laub zu versehen. Hibiskus benötigt viel Wasser. Vor allem frisch gepflanzte Hibiskushecken sollten gründlich und regelmäßig gewässert werden. Der Rückschnitt dieser Heckenart erfolgt im zeitigen Frühjahr, noch vor dem Blattaustrieb.

Auch interessant: Wann darf die Hecke auf der Grundstücksgrenze weg?

Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)

Die Beeren der Blut-Johannisbeere sind essbar, aber sehr sauer
Die Beeren der Blut-Johannisbeere sind essbar, aber sehr sauer Foto: Getty Images

Sie bringt Farbe in den Garten, ist ungiftig und erfreulich pflegeleicht. Eine Hecke aus Blut- Johannisbeere ist ein wahrer Hingucker im Garten. Von April bis Mai begeistert sie mit ihren kirsch- bis dunkelroten Blüten. Das Gewächs zählt zu den Kleinsträuchern und kann bis zu 250 Zentimeter hoch werden. Die Früchte sind übrigens essbar, aber sehr sauer.

Pflanz-und Pflegetipps:
Die sommergrüne Blut-Johannisbeere ist winterhart. Besonders gut gedeiht sie an sonnigen bis halbschattigen Standorten, vorzugsweise auf sandigen bis lehmigen Böden. Diese Heckenart lässt sich das ganze Jahr über pflanzen, vorzugsweise im Herbst. Blut-Johannisbeeren sollten rechtzeitig und regelmäßig gewässert werden. Sinnvoll ist ein Verjüngungsschnitt, der alle drei Jahre erfolgt und die Blühfreudigkeit der Hecke erhält.

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