8. März 2021, 4:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Maisonette, Souterrain, Mansarde – Wohnungsbezeichnungen wie diese sind gängige Begriffe in Inseraten oder beim Makler. Doch was kennzeichnet diese verschiedenen Wohnungsarten genau aus und für wen eignen sie sich am besten?
Auf der Suche nach einer neuen Wohnung stößt man – insbesondere in Großstädten – in Inseraten oder im Gespräch mit einem Makler häufig auf zahlreiche verschiedene Wohnungstypen, deren genaue Bedeutungen nicht immer bekannt sind. Doch Wohnungsarten wie Maisonette, Einliegerwohnung oder Souterrain haben alle ihre ganz eigene Besonderheit und eignen sich entsprechend für unterschiedliche Budgets, Personen und Anforderungen an ein Zuhause.
Übersicht
Einliegerwohnung
Eine Einliegerwohnug ist eine Wohnung innerhalb eines Eigenheims, die meist über einen separaten Eingang zugänglich ist. Ihren Namen hat die Einliegerwohnung von ihrer ursprünglichen Nutzung als Behausung für Landarbeiter eines Bauernhofs. Diese Landarbeiter nannte man früher auch Einlieger – daher der Name dieser Wohnung.
Die Einliegerwohnung bringt so einige Vor- und Nachteile mit sich. So eignet sie sich keinesfalls für eigenständiges Wohnen, wie es in normalen Mietshäusern der Fall ist. Auch wenn diese Wohnung meist über einen eigenen Zugang verfügt, besteht dennoch eine ungewöhnliche Nähe zum eigenen Vermieter und es besteht die Gefahr, unter ständiger Beobachtung zu stehen.
Auch die Wohnungsgröße fällt häufig eher klein aus. Dafür lockt das besondere Wohnungsmodell mit einem relativ geringen Mietpreis und eignet sich so optimal für Auszubildende, Studierende oder Singles, aber auch Au-Pairs und private Pflegekräfte für Senioren. Typisch ist die Einliegerwohnung auch für ein Wohnhaus, in dem gleich mehrere Generationen leben. Für gewöhnlich zieht hierbei der Nachwuchs im Laufe der Zeit in die Einliegerwohung, um sich erstmals in seinen eigenen, abschließbaren Bereich mit mehr Privatsphäre zurückziehen zu können.
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Mansardenwohnung
Unter einer Mansardenwohnung versteht sich Wohnen unterm Dach. Das umfasst einen großzügigen Raum oder sogar eine ganze Wohnung im ausgebauten Dachgeschoss. Auch diese Wohnungsart ist nicht für jeden Geschmack etwas, denn die eigenwillige Raumsituation mit überwiegend schrägen Wänden und einem meist niedrigen Kniestock, macht das Einrichten zu einer echten Herausforderung. Noch dazu heizt sich der obere Teil eines Hauses gerade in der Sommerperiode schnell auf und es kann zu tropischen Temperaturen unterm Dach kommen.
Dafür weiß die Mansardenwohnung mit jeder Menge Charme zu begeistern. Oftmals verfügt diese Wohnungsart über zahlreiche große Fensterflächen oder sogar eine eigene Dachterrasse. Die äußerst lichtdurchfluteten Räumlichkeiten verleihen der Mansardenwohnung eine helle und freundliche Wirkung. Auch das Wissen, im obersten Stockwerk zu wohnen, fühlt sich häufig nach mehr Privatsphäre und Ruhe an. Etliche im gesamten Raum verteilten Tragbalken wirken rustikal und fungieren als eigene Stilelemente bei der Ausgestaltung einer Mansardenwohnung.
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Apartment
Ein Apartment ist genau die richtige Wahl für die erste eigene Wohnung junger Menschen, denn dieser Wohnungstyp ist meist als 1-Raum- oder 1,5-Raum-Wohnung von überschaubarer Größe. Besonders Küche und Bad verfügen hier nur über wenige Quadratmeter, dafür ist der Wohnraum umso größer.
Als möbliertes Apartment ist dieses Wohnmodell auch bei Berufspendlern mit Zweitwohnsitz oder Berufstätigen, die nur temporär in einer Stadt verweilen, eine willkommene Wohnlösung. Die Ausstattung ist dabei meist modern und verfügt über sämtliche elementaren Bestandteile eines Hausstands.
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Etagenwohnung
Irreführend ist vor allem der Name der Etagenwohnung, denn anders wie vermutet, meint dies nicht, dass sich eine Wohnung über mehrere Etagen erstreckt, sondern sich lediglich auf einer Etage eines Mehrparteienhauses befindet. Die Etagenwohnung befindet sich häufig in städtischen Mietshäusern und ist damit ein Klassiker auf dem Wohnungsmarkt.
Die beliebtesten Etagewohnungen sind im ersten und im zweiten Geschoss gelegen. Eine Wohnung im Erdgeschoss ist hingegen nur dann attraktiv, wenn sie über einen Zugang zu Garten oder Terrasse verfügt, andernfalls wird mit ihr häufig eine gewisse Einbruchsgefahr assoziiert.
Maisonettewohnung
Markant für die Maisonettewohnung ist ihr besonderer Wohnbereich, der sich über zwei Stockwerke erstreckt. Entsprechend ist der obere Bereich dieser Wohnungsart nur durch eine innenliegende, offenen Treppe erreichbar. So entsteht das Gefühl, in einem „echten Haus“ zu wohnen, was dieser Wohnung auch ihren Namen verschafft: Maisonette stammt aus dem Französischen und bedeutet „kleines Haus“.
Ist die obere Etage einer Maisonettewohnung wie eine Galerie mit zahlreichen Oberlichtern angelegt, verleiht das dem Zuhause einen ganz besonderen Charme. Aus diesem Grund befindet sich solch eine Wohnung auch häufig unterm Dach und verfügt über eine großzügige Lichtausbeute. Wo allerdings viel räumliche Offenheit ist, da ist meist nur wenig Platz für Privatsphäre. Das macht eine Maisonettewohnung auch häufig eher attraktiv für Singles oder Paare, nicht aber für Familien mit Kindern, wo es kaum Rückzugsorte gibt.
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Souterrain-Wohnung
Wohnen im Souterrain ist wohl im wörtlichen Sinne etwas für den bodenständigen Typ Mensch. Denn eine Souterrain-Wohnung befindet sich im Untergeschoss eines Wohnhauses, also genau zwischen Erdgeschoss und Keller. Entsprechend sind auch die Fenster sehr weit oben im Raum angebracht und enden etwa auf Höhe des Erdbodens. Meist sind die Fensterflächen dabei sehr breit in ihrer Form, um so die größtmögliche Lichtausbeute zu generieren.
Ständige Geräusche von Heizanlagen, Trocknern und Waschmaschinen sind ein häufiger Nebeneffekt, wenn man in einer Souterrain-Wohnung wohnt. Doch die eigenwillige Wohnungsart im Keller eines Hauses hat auch ihren originellen Charme und ist aufgrund der häufigen Lage im Innenstadtbereich sehr beliebt bei jungen Menschen. Denn all die gewöhnungsbedürftigen Umstände einer Souterrain-Wohnung bringen auch ein geringes Mietlevel mit sich.
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Penthouse-Wohnung
Einem Penthouse mangelt es keinesfalls an Exklusivität. Denn hierbei wurde auf ein bereits bestehendes mehrstöckiges Wohngebäude oder Hochhaus zusätzlich noch ein Penthouse gebaut, das entsprechend seiner Hochwertigkeit meist auch über einen separaten Fahrstuhl verfügt. So ist das Penthouse bis auf die Bodenplatte mit dem Rest des darunterliegenden Hauses nicht weiter verbunden. Dieser gehobene Wohnkomfort bringt entsprechend auch eine preisintensive Miete oder hohen Kaufpreis mit sich.
Ein Blick aus einer der zahlreichen Fensterfronten eines Penthouses verschafft einen beeindruckenden Blick über die Stadt – nicht selten sogar in 360-Grad-Perpsektive! Somit werden auch sämtliche Räume mit reichlich natürlichem Licht geflutet, was das Wohnen in einem Penthouse sehr begehrt macht.