14. Dezember 2020, 11:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn aus der Wand ein merkwürdiges Klopfgeräusch kommt, muss man nicht gleich den Geisterjäger des Vertrauens rufen. Und auch der Nachbar muss nicht immer Schuld sein. Was die Ursachen sein können und wie man die Geräusche unterbinden kann, erfahren Sie hier.
Wenn der Nachbar mit dem Hammer einen Nagel in die Wand klopft, ist die Ursache schnell gefunden, und kommt wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder vor. Wenn das Klopfen oder Knacken in der Wand jedoch über einen längeren Zeitraum anhält, kann dies schnell beunruhigend sein. Zudem kann es in der Nacht den Schlaf rauben. In der Regel lässt sich das Geräusch jedoch mit dem Zustand der Bausubstanz begründen. Hier sind drei mögliche Ursachen.
1. Klopfen in der Holzwand
Wenn die Wand im Haus oder in der Wohnung aus Holz besteht oder damit verkleidet ist, kann es passieren, dass sich das Holz bewegt und dadurch ein Klopf-Geräusch entsteht. Bei Temperaturschwankungen kann das Holz „arbeiten“ und sich dabei ausdehnen und zusammenziehen. Auch eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit kann dabei eine Rolle spielen. Vor allem in älteren Gebäuden kann dadurch ein Klopfen entstehen.
Was kann man tun? Bei einer Holzwand ist es ganz normal, dass sie sich bewegt. Schließlich ist Holz ein organischer Stoff, der auf Temperatur und Feuchtigkeit reagiert. In diesem Fall bleibt einem nichts anderes übrig, als sich an das Geräusch zu gewöhnen, möchte man nicht in die – vielleicht sogar denkmalgeschützte – Bausubstanz eingreifen.
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2. Klopfen durch Schädlinge in der Wand
Störende Geräusche in der Wand können auch von einem Schädlingsbefall herrühren, beispielsweise von den Larven von Holzwürmern. Hierbei sollte man sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden, um die Störenfriede zu beseitigen. In manchen Fällen können die Geräusche aber auch von Nagetieren wie Mäusen oder Ratten in der Holzwand stammen. Auch in diesem Fall kann man sich an den Kammerjäger wenden.
Was kann man tun? Falls Anzeichen für einen Schädlingsbefall vorliegen, kann ein professioneller Schädlingsbekämpfer weiterhelfen. Holzwürmer kann man an kleinen Löchern im Holz erkennen, aus denen feiner Holzstaub heraus rieselt. Ratten oder Mäuse erkennt man an den Hinterlassenschaften. Auch eine Mausefalle kann zur Klärung beitragen.
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3. Wasserleitungen in der Wand
Häufiger kommt es jedoch vor, dass das Klopfen in der Wand durch die darin verlegten Wasserleitungen erzeugt wird. Mit einem Metalldetektor lässt sich leicht herausfinden, ob Leitungen dahinterstecken. Wegen der Temperaturunterschiede – vor allem zu Beginn der Heizperiode – dehnen sich die Rohre aus und schrumpfen wieder zusammen. Sind sie dabei eingespannt, rutschen sie sprunghaft durch die Halterung, wodurch ein gleichmäßiges Klopfen in der Wand entsteht.
Was kann man tun? Wenn sich nach dem Test mit dem Metalldetektor oder Leitungsfinder herausstellt, dass das Klopfen in der Wand von Wasser- oder Heizungsrohren stammt, kann man die Leitungen neu verlegen lassen. Vor allem im Altbau kann es sein, dass diese nicht spannungsfrei verlegt wurden. Ansonsten gibt es keine Möglichkeit, die Geräusche zu beseitigen. Im Mietverhältnis sollte man in diesem Fall unbedingt den Vermieter kontaktieren und auf die Situation aufmerksam machen.